ADHS im Erwachsenenalter: Diagnostik und Therapie

ADHS im Erwachsenenalter

Ein Großteil der öffentlichen und wissenschaftlichen Diskussion um ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) konzentriert sich auf Kinder und Jugendliche. Doch jenseits der Jugend liegt ein oft übersehenes Gebiet: ADHS im Erwachsenenalter. Dieses Phänomen wird häufig nicht erkannt oder fehldiagnostiziert.

Viele Erwachsene mit ADHS fühlen sich oft „anders“, was zu erheblichen Selbstzweifeln und selbst erfüllenden Prophezeiungen führt. Weitere psychische Störungen wie Depressionen, Angst und Substanzmissbrauch treten gehäuft auf. Zudem sind, trotz der Notwendigkeit einer wissenschaftlich fundierten Diagnostik und Therapie, die Unterstützungsangebote für Erwachsene, die mit ADHS leben, leider begrenzt.

Diagnostik- und Behandlungsschwerpunkt

Um diesem wachsenden Bedarf gerecht zu werden, haben wir einen  Schwerpunkt zur Diagnostik und Behandlung von ADHS im Erwachsenenalter geschaffen. Der hier verfolgte Ansatz gewährleistet eine leitliniengerechte, umfassende Diagnostik in 5-6 Terminen, einschließlich ausführlicher Anamnese, diagnostischem Interview und spezifischer Leistungstests.

Unsere Patienten erhalten eine individualisierte Aufklärung und Behandlungsempfehlungen basierend auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die angebotene Therapie ist evidenzbasiert mit dem Schwerpunkt auf Verhaltenstherapie, in der Regel kombiniert mit Medikamenten, insbesondere Methylphenidat, sofern die Verträglichkeit gegeben ist. Zur Sicherung der interdisziplinären Zusammenarbeit bestehen ärztliche Kooperationen für die medikamentöse Behandlung von ADHS.

Neurofeedback als ergänzender Ansatz

Bei unzureichendem Ansprechen auf die Therapie oder bei Medikamentenunverträglichkeiten bieten wir »Neurofeedback als ergänzende Methode an. Dies ist eine wissenschaftlich anerkannte, computergestützte Trainings- und Behandlungsmethode zur Verbesserung der Selbstregulationsfähigkeit des Gehirns. In der Regel verwenden wir das so genannte Infra-Low-Frequency-Training (ILF-Training), ein individuell angepasstes Neurofeedback-Training.

ADHS-Diagnostik und Behandlungsempfehlung (Indikationsstellung)

Als ersten Schritt, bieten wir Ihnen ein diagnostisches Erstgespräch an. In diesem Gespräch geht es darum, einen fachlich fundierten ersten Eindruck von Ihrer Problematik zu erhalten und eine erste diagnostische Einschätzung abzugeben. Sollte sich in diesem Gespräch der Verdacht auf das Vorliegen eines ADHS ergeben, werden vier weitere diagnostische Sitzung mit Ihnen vereinbart. Dabei werden diagnostische Interviews und sogenannte psychometrische Testungen durchgeführt. Am Ende der diagnostischen Sitzungen erhalten Sie eine Erläuterung zu Ihrer Diagnose und eine gezielte Behandlungsempfehlung, ergänzt um einen umfassenden Befundbericht.

ADHS-Diagnostik

Die ADHS-Diagnostik können wir derzeit ausschließlich für Privatpatienten und  Selbstzahler zu folgenden Konditionen anbieten: Die Kosten für das Erstgespräch betragen 192,37€ plus Kosten für eine orientierende Fragebogenuntersuchung 16,90€. Die Honorarspanne für die gesamte ADHS-Diagnostik (einschließlich der Kosten für das Erstgespräch) beträgt zwischen 1.100€ bis 1.350€, je nach den Umständen des Einzelfalls. In der Regel übernehmen die privaten Krankenversicherungen und Beihilfestellen, je nach Vertragsgestaltung, einen Teil der Kosten. Ob und in welchem Ausmaß die Kosten erstattet werden, ist allerdings von Ihren individuellen Vertrags- und Versicherungsbedingungen abhängig. Wir empfehlen Ihnen, dass Sie sich bei Ihrer Versicherung erkundigen, in welchem Umfang diagnostische Leistungen (im Rahmen von probatorischen Sitzungen, psychometrischen Testungen und Berichterstellungen) erstattet werden.

Verhaltenstherapie bei ADHS

Eine Verhaltenstherapie bei ADHS können wir für gesetzlich und privat Versicherte, sowie für Selbstzahler zu den »hier beschriebenen Konditionen anbieten.